Vor 70 Jahren kehrte der furchtbarste Krieg der Menschheitsgeschichte auf deutsches Staatsgebiet zurück. Im Westen hatten die alliierten Truppen die Reichsgrenze überschritten und drangen unaufhaltsam vor. Im Osten erreichten die Truppen der Roten Armee während einer mächtigen Angriffsoperation bis zu 500 Kilometer nach 18 Tagen die Oder und die Neiße. Der Zweite Weltkrieg war in seine entscheidende Phase getreten. Während die Sowjetunion, Großbritannien und die USA in Jalta über das Nachkriegseuropa berieten, versuchte Deutschland, trotz Verlust der strategischen Initiative, mittels Improvisation und verstärkter Propaganda seine letzten Reserven an Personal und Material zu mobilisieren. Das vorliegende Buch beschreibt erstmalig sehr detailliert die Kämpfe um die Tirschtiegelstellung und die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen im Januar/Februar 1945, betrachtet aber auch die Gründe und den Verlauf der Errichtung dieser Befestigungslinie sowie ihre Nutzung im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegsperiode. Die Autoren gehen der Frage nach, ob eine rechtzeitige und umfassende Wiederarmierung den Vormarsch der Roten Armee zur Oder hätte verhindern können. Dazu wurden vor allem Dokumente und Auswerteberichte der 1. Weißrussischen Front, die bisher in Veröffentlichungen kaum Beachtung fanden, in großem Umfang übersetzt, archivarisch erschlossen und ausgewertet sowie mit den wenigen erhalten gebliebenen deutschen Dokumenten abgeglichen.
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