Schülerheft - Schreibanlässe, Hintergrundinformationen und Arbeitsblätter, bei denen auch das Unrecht in der DDR thematisiert wird.Herrliche Charaktere, wunderbar spaßige Situationen, alle nicht unrealistisch, und die in ihrer Komik das Leben in der DDR verdeutlichen.
Mit dem System im Alltag fertigzuwerden, fördert Fantasie und Einfallsreichtum der Romanhelden, auf die der Leser neidisch werden könnte. Thomas Brussig hat mit "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" ein witzig-ironisches Buch verfasst, über das im Westen wie im Osten gelacht werden kann.
"Glückliche Menschen haben ein schlechtes Gedächtnis und reiche Erinnerungen", so Brussig zur Begründung seiner Geschichte. Michaels größte Sorge ist die Liebe zur schönen Miriam und wie er an einen (von ihr stammenden?) Liebesbrief heran kommen kann, der ihm vom Wind aus der Hand gerissen und in den Todesstreifen geweht wurde.
So sind die Probleme und Interessen der Jugendlichen um Michael und Miriam erst einmal gar nicht mal so anders, als es sonst auch im Westen ist: Liebe, Tanzkurs, Popmusik, Schule und Zukunft. Auch der Musikgeschmack der Jugendlichen unterscheidet sich nicht von dem der westlichen Altersgenossen, die überheblich von einer Aussichtsplattform aus dem Westteil der Stadt spöttelnd "Zonis!" herüberrufen.
Vermeintliche und tatsächliche Bespitzelung durch die Stasi, Unterordnung und Anpassung in Schule und Betrieb, Versorgungsengpässe und schmales Konsum-Angebot, all dies transportiert Brussig humorvoll auf ironisch-satirische Weise erzählerisch brillant in seinen Episoden.
Thomas Brussigs "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" ist dennoch kein politischer Roman, es ist auch keine Abrechnung mit einem Staat, der seine Bürger unterdrückt und eingesperrt hat.
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