Vorliegendes Buch ist die iiberarbeitete Fassung einer im Mai 1996 an der Friedrich-Alexander-Universitlit Erlangen-Niimberg eingereichten Disserta tion. Das Dissertationsvorhaben wurde in einer Zeit durchgefUhrt, in der wichtige politische Geschehnisse die Debatten urn das Verhiiltnis 'Orient - Okzident' anheizten und althergebracht geglaubte Stereotypen emeute Hoch konjunktur erfuhren. Die Rede ist hier von dem Ende des Ost-West-Gegen satzes und dem sog. Zweiten Golfkrieg. Gerade der Zweite Golfkrieg wurde als Beispiel fUr die neu entstandene Weltordnung unter US-Hegemonie und fUr das Ablosen der Ost-West-Konfrontation durch eine neue Form der Nord-Siid-Konfrontation gewertet. Der Zweite Golfkrieg wurde medial begleitet durch ein emeut aufgelegtes Feindbild Islam. Die Rede war nun mehr von einem Clash of Civilizations, von einander unvereinbar gegeniiber stehenden Kulturen. Der Zweite Golfkrieg und die These des Clashs of Civilizations fUhrten dazu, daB sich Teile der gegenwartsbezogenen Nah-Ost ForscherInnen berufen fUhlten, Offentlich gegen neue Formen von Orientalis mus Stellung zu beziehen und ein Gegengewicht gegen die medial hoch gekochten Stereotypen zu bilden. Das Hauptanliegen bestand darin, die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Gesellschaften im Nahen und Mittleren Osten und ihrer kulturellen und politischen Stromungen darzulegen. Indem der Blick fUr Details geschiirft werden sollte, wollte man/frau den dominan ten Stereotypen entgegentreten und Aufkllirungsarbeit leisten. Der Suche nach einfachen Antworten wurde die Komplexitlit gesellschaftspolitischer Entwicklungen und Phanomene entgegengehalten. Diesem Anliegen hat sich auch vorliegende verschrieben.
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