Nicholas Boyle stellt in seiner ebenso brillanten wie knapp gefaßten Geschichte der deutschsprachigen Literatur die wichtigsten Autoren und Werke vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart vor. Gleichzeitig zeigt er, wie die Literatur zu allen Zeiten auf politische und soziale, auf religiöse und philosophische Entwicklungen reagiert hat. So erzählt Boyle mit der Geschichte der Literatur auch die Geschichte der Gesellschaft, der die Autoren und die Leser entstammten. Dabei wird deutlich, wieso die Literatur in Deutschland, Österreich und der Schweiz oft ganz unterschiedliche Wege beschritt. Boyle läßt 1200 Jahre deutsche Literatur in ihrer ganzen Vielfalt zur Sprache kommen und verfolgt die Traditionslinien, die auch über scheinbare Brüche und Zäsuren hinwegführten. Sein Buch hebt die literarischen Glanz- und Höhepunkte hervor, die sich einzelnen Persönlichkeiten ebenso verdankten wie der historischen Stunde, und es verzeichnet die Flauten, Sackgassen und verpaßten Chancen. Überall hat Boyle auch die übrige europäische Literatur im Blick, der die deutsche manchmal vorauseilte, manchmal hinterherhinkte. Der gepriesene Goethe-Biograph erweist sich in diesem Buch wieder als der souveräne Kenner, der pointierte Einsichten mit der Kunst der Erzählung zu verbinden versteht.
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