Der Vorkurs, den der Schweizer Künstler Johannes Itten 1919 am neugegründeten Bauhaus in Weimar einführte, revolutionierte die gestalterische Ausbildung in der ganzen Welt. Nicht nur in Japan griff man diese Grundlagenlehre auf, die heute die Basis an vielen Designhochschulen bildet. Neben dem charismatischen Pädagogen würdigt die Biografi e auch den ausdrucksstarken Maler Itten, der in seinen Werken mit Form und Farbe experimentiert. Das Buch beleuchtet Ittens facettenreiche Persönlichkeit, seine Grundlagenforschung sowie persönliche Lebensumstände. Von 1919 bis 1923 war Itten als Meister am Staatlichen Bauhaus in Weimar. Er prägte mit seiner Arbeit und Persönlichkeit die frühe Phase der heute weltbekannten Schule. Neben seiner Lehrtätigkeit und der Arbeit mit den Studierenden am Bauhaus stellte er eigene, gestalterische Untersuchungen zur Wirkung der Farben an. Nach Meinungsverschiedenheiten mit Walter Gropius schied Itten 1923 aus dem Bauhaus aus, um sich bis 1926 in Herrliberg bei Zürich der Mazdaznan-Tempel-Gemeinschaft anzuschließen. Itten war weiterhin als Dozent und Lehrer und letztlich Leiter an Gestaltungsschulen tätig, mehr und mehr auch im textilen Handwerk. In Herrliberg gründete er die Ontos-Kunstschule sowie die Ontos-Werkstätten für Handweberei, Smyrna-Teppichknüpferei und Gobelins. Von 1926 bis 1934 führte Itten eine eigene Schule in Berlin und 1932 bis 1938 die Höhere Fachschule für Textile Flächenkunst in Krefeld. Nach der Schließung der beiden von Itten geführten Schulen durch die Nationalsozialisten ging er zurück in seine Schweizer Heimat und leitete in Zürich zunächst die Kunstgewerbeschule (heute ZHdK), später die dortige Textilfachschule und schließlich das Museum Rietberg in Zürich-Enge. Im Alter von 78 Jahren starb Johannes Itten in Zürich.
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