"Albert Steuer (1874-1967) war katholischer Priester in der Provinz Posen, dem heutigen Wielkopolska. Nach dem Besuch des Priesterseminars in Posen studierte er Philosophie in Münster und wurde anschließend in seiner Heimatstadt Philosophieprofessor am Priesterseminar und 1911 Domherr. Als Deutscher blieb er nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 in seinen Funktionen. 1945 beendete Steuer eine kurzzeitige Flucht und kehrte nach Posen zurück, wo er bald seiner Ämter enthoben und verhaftet wurde. Nach einjährigem Gefängnisaufenthalt wurde er in einem Prozess freigesprochen und verbrachte die letzten Lebensjahre als Geistlicher in einem Nonnenkloster bei Posen. Die Bedeutung der Erinnerungen Albert Steuers liegt in der Schilderung des katholischen Milieus in Posen mit seinen deutsch-polnischen Spannungen, in den Betrachtungen zum Alltagsleben eines katholischen Priesters mit seinen ausführlichen Reisen durch ganz Europa, aber auch in der Beschreibung der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Jahre danach."
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